Echter Pinkel bringt uns auf die Oldenburger Palme
Zu einem Grünkohl gehört die Pinkel-Wurst. Es gibt in allen Fleischereien
oder auch Supermärkten durchaus Kohlwürste, aber das sind doch keine
Pinkel. Pinkelrezepte liegen nicht überall herum. Offensichtlich gehören
Sie zu den am besten gehüteten Geheimnissen der Gegenwart. Bislang habe
ich sogar im Internet vergeblich danach gesucht. Aber jetzt kommt endlich
das ultimative Pinkelrezept ins Netz!
Die Zutaten für vier Personen:
250 g Hafergrütze
125 g Schweineflomen
125 g Rindertalg
3 gehackte Schalotten (intensiver als Zwiebeln)
Salz und Pfeffer
Essbare Kunstdärme oder Naturdärme
Die Beschaffung der Zutaten kann Probleme bereiten. Bei ALDI gibt
es keine Därme und schon gar keinen Schweineflomen. Das muss beim Schlachter
bestellt werden. Aber bitte rechtzeitig vor dem Verwursten.
Die Bilder können angeklickt werden, dann öffnen sie sich in einem
neuen Browserfenster in Originalgröße.
Der Algorithmus
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Das sind alle Zutaten. Auf dem Bild befindet sich übrigens
kein Naturdarm, leider auch kein essbarer Kunstdarm. Es handelt
sich um eine profane Pelle für eine Zwiebelwurst. Die darf natürlich
nicht gegessen werden! Das ist die Folge einer etwas unpräzisen
Bestellung im Supermarkt gewesen.
Bitte nicht daran denken, was Schweineflomen eigentlich ist
(Bauch- und Nierenfett).
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Jetzt wird zunächst der Flomen kurz und klein
gehackt. |
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Achtung: Der Flomen sieht aus wie ein
massives Stück, ist er aber nicht. Er kann auseinander gezogen
werden. Lange Streifen kommen zum Vorschein, außerdem findet
sich eine Art Band in der Substanz. Ich habe nicht getestet,
ob sie genießbar ist:
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Gut, das haben wir überstanden. Jetzt können
wir alle anderen Zutaten ebenfalls sehr fein hacken und in einer
Schüssel vermischen.
Die Brocken sehen immer noch sehr eckig aus, es ist kaum
zu glauben, dass aus diesem Konglomerat noch schmucke Würste
werden.
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Jetzt wird mit geschickter Hand versucht, die
Masse in die Därme zu füllen. Dazu nehme ich einen Löffel.
Die Wurst darf nicht zu stramm gestopft werden, da die Zutaten
beim Kochen heftig aufquellen. Die Würste sollen uns ja schließlich
nicht um die Ohren fliegen.
Ist die Wurst gestopft, muss die Pelle verschlossen werden.
Dazu empfiehlt sich ein Kreuzknoten. Die Kunstdärme waren
an einer Seite bereits verschlossen. Das Band war reichlich
bemessen, so dass etwas abgeschnitten und für den zweiten Knoten
verwendet werden konnte.
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So, jetzt liegen die Pinkel hier aufgebahrt
in einer Reihe, noch sind sie mehr eckig als rund. Vor dem Kochen
sollten mit einer etwas dickeren Nadel noch etliche Löcher in
die Hülle gepiekt werden. So kann das Wasser an die Masse gelangen
und das Aufquellen unterstützen. Ab ins kochende Wasser mit
den Bengeln. Möglich ist aber auch das gemeinsame Kochen mit
dem Grünkohl. Nach 60 bis 90 Minuten sind die Würste fertig. |
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Die Masse ist tatsächlich nicht wieder zu erkennen.
Sie sieht jetzt sehr amorph aus, die Ecken und Kanten der einzelnen
Zutaten sind weggeschmolzen. Wir mussten jetzt vor dem Essen
nur noch daran denken, die Wurst wieder aus der Pelle herauszukratzen.
Aber beim nächsten Mal gibt es essbaren Darm!
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Guten Appetit
Nachtrag für die ganz harten Genießer:
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Mir ist es gelungen, Naturdarm zu beschaffen.
Die Optik ist durchaus gewöhnungsbedürftig. Ich habe nicht ausgemessen,
wie lang der Darm in der Schüssel ist. Es müssen Kilometer sein.
Wie man sieht, ist der Darm eigentlich sehr dünn, wie kriegen
wir denn jetzt die Masse in die Pelle? |
Der Darm ist unglaublich dehnbar und reifest.
Ich habe einfach ein Röhrchen mit einem Durchmesser von ca.
2 cm genommen und die Pelle über das Rohr geschoben. Eine fiese
Arbeit, weil der Darm sich sehr verschlossen zeigt, aber nicht
aufgeben! Es ist empfehlenswert, immer Längen von etwa 20 cm
zu nehmen. Jetzt wird von oben die Wurstmasse in das Röhrchen
gefüllt und mit einem Holzlöffel in den Darm gestopft. Nicht
zu fest! |
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Nachdem der Stopfvorgang beendet ist, einfach
die Pelle abschneiden und mit jeweils einem Knoten die Enden
verschließen. |
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Letzte Aktualisierung: 9. September 2007